Tradingwatch 20.11.2022

Tradingwatch ist eine wöchentliche Timing-Analyse und richtet sich besonders an Trader, die erfahren möchten, in welcher Phase sich der Markt und/oder die Marktsegmente befinden, um die Setups und Exits zu optimieren. Hierfür werden der Trend, das Momentum, das Risiko und die jeweiligen Widerstände und Unterstützungen analysiert und die Ergebnisse in eine Prognose übertragen.

Das aktuelle TA-Cockpit bringt im Timing-Dashboard alle hierfür wichtigen Instrumente übersichtlich zusammen.

Gesamtmarkt

Der Gesamtmarkt hält sich weiterhin sehr stabil. Trendpegel, Trend und Momentum bleiben weiterhin auf ihren Höchstständen, auch wenn das CRV mit 4 zu 11 deutlich negativ ist. Der Rebound neigt sich dem Ende, hat aber den Markt in einen Trendmarkt geführt, der dadurch wesentlich stabiler scheint als noch vor wenigen Wochen.

Kernmärkte

Dax/TecDax/Dow Jones

Dax, TecDax und Dow Jones machen seit Ende September eine sehr ähnliche Entwicklung durch. Alle drei haben in dieser Zeit einen Trend ausgebildet und haben inzwischen den Sprung über das GD200 geschafft. Sie haben durch die Entwicklung der letzten Wochen den Turnaround-Status erreicht und führen den Markt als Outperformer an. Das CRV ist allerdings in allen Märkten negativ, so dass hier bei dem zu erwartenden Momentumbruch mindestens von einer Beruhigung bzw. Konsolidierung um den GD200 auszugehen ist. Sollte hier demnächst das Momentum brechen, ist darauf zu achten, dass der Trend gehalten werden kann.

Mittel- und langfristig bleibt die Prognose allerdings für alle 3 vorerst negativ.

Nasdaq100

Nasdaq100 hat sich als Underperformer in den letzten 2 Monaten wesentlich schlechter entwickelt, hat es aber als Nachzügler zuletzt ebenfalls in den Aufwärtstrend geschafft. Aber auch hier ist das CRV inzwischen negativ. Sollte der Gesamtmarkt nachgeben, wird der Index als erster spürbar nachgeben. Im positiven Fall ist aber hier noch das größte Aufholpotential.

Hang Seng

Hang Seng ist zurzeit ein sehr spekulativer Underperformer mit höchster Volatilität, der den Märkten hinterherläuft und noch als ein typischer Tradingmarkt einzustufen ist. Längere Investments sind hier wegen fehlender Trends, neg. CRV und neg. Prognose in allen Zeitebenen noch nicht empfehlenswert.

Tradingwatch 6.11.2022

Tradingwatch ist eine wöchentliche Timing-Analyse und richtet sich besonders an Trader, die erfahren möchten, in welcher Phase sich der Markt und/oder die Marktsegmente befinden, um die Setups und Exits zu optimieren. Hierfür werden der Trend, das Momentum und die jeweiligen Widerstände und Unterstützungen analysiert und die Ergebnisse in eine Prognose übertragen.

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Der Gesamtmarkt macht zurzeit einen positiven Eindruck. Ein überwiegend positiver Trend und ein starkes positives Momentum sorgen weltweit für Aufschwung. Während meine Kernmärkte sich langsam ihren starken Widerständen am GD200 nähern, wird neben China/Hongkong vor allem der Nasdaq-Index zum Spielverderber. Mit dem Bruch der 11000 Punkte geht es nun wieder um die Verteidigung der Tiefststände bei 10500. Besonders die IT, die Kommunikation und die Konsumgüter ziehen den Index weiter nach unten.

Während die kurzfristige Prognose für den Dow Jones, Dax und TecDax weiterhin positiv ist, sollte der Nasdaq zunächst seine Tiefststände erfolgreich testen und ein positives Momentum ausbilden, bevor weitere Käufe in Betracht gezogen werden können.

Kernmärkte

DAX/Dow Jones

MST19ARM-Marktklassifizierung: Tradingmarkt mit aktivem T19-Aufwärtstrend als Outperformer

DAX und Dow Jones sind zurzeit Vorreiter des positiven Markttrends und bewegen sich nahezu parallel. Bei beiden Indizes konnte sich erfolgreich ein T19-Aufwärtstrend mit einem positiven Momentum bilden, was für alle zugehörigen Indexwerte eine gute Unterstützung darstellt. Beide Indizes erreichen den GD200-Widerestand von unten, sodass zumindest eine Verlangsamung der Aufwärtsbewegung sehr wahrscheinlich ist. Da die Jahrestiefstände gerade erst einen Monat her sind und ein nachhaltiger Ausbruch über GD200 daher sehr unwahrscheinlich ist, sind Kurse oberhalb des GD200 Verkaufskurse.

Strategie: Highclass Outperformer kaufen/halten, Underperformer verkaufen

TecDax

MST19ARM-Marktklassifizierung: Tradingmarkt mit aktivem T19-Aufwärtstrend als Outperformer

Der TecDax ist inn einer sehr ähnlichen Lage, ebenfalls ein Tradingmarkt mit einem T19-Aufwärtstrend und positivem Momentum, allerdings ist der Trend nicht ganz so dynamisch.

Strategie: Highclass Outperformer kaufen/halten, Underperformer verkaufen

Nasdaq

MST19ARM-Marktklassifizierung: Tradingmarkt in aktiver Korrektur als Underperformer

Der Nasdaq100 konnte bislang aus dem Abwärtstrend nicht nachhaltig ausbrechen, so dass auch viele Nasdaq-Aktien mit ihrer Stabilisierung und Trendbildung kämpfen. Der Bruch der 11000-Marke und der Momentumbruch bringen nun ein erhöhtes Risiko für den Bruch der K19MIN und damit für die Fortsetzung des Abwärtstrends.

Strategie: Abwarten, ob T19-Stabilisierung gelingt, Risiko eines neuen T19MIN hoch.

Hang Seng

MST19ARM-Marktklassifizierung: Tradingmarkt in gebremster Korrektur als Underperformer

Der Hangseng ist unter meinen Kernmärkten mit einem Verlust von ca. 30% in den letzten 4 Monaten der schwächste Index. Mit einem klaren Abwärtstrend aber immerhin mit einem positivem Momentum ist er zurzeit ein klarer Tradingmarkt und nähert sich dem T38-Widerstand von unten.

Strategie: Outperformer-Tradingaktien kaufen/halten

Trading-Time 26.10.2022: Nasdaq100

TRADING-TIME wurde entwickelt, um auf Basis der aktuellen Marktlage die aktuelle Trendphase im Detail zu analysieren. Kern dieser Analyse ist das Kursverhalten an Widerständen und Unterstützungen, welches eine kurzfristige Prognose erlaubt.

Nasdaq100 befindet sich bereits seit Monaten in einem Tradingmarkt auf dem untersten Marktniveau. Es liegt ein Abwärtstrend vor in der Phase einer gebremsten Korrektur.

Der Index hat am 15.10.2022 seinen Tiefpunkt bei 10478 gefunden und konnte inzwischen durch das nachhaltige Überwinden der Rangeobergrenze bei 11000 einen wichtigen Widerstand brechen. Die daraus hervorgegangene Unterstützung bei 11000 muss nun unbedingt verteidigt werden, damit es weiter nach oben gehen kann. Dies ist gleichzeitig ein Signal, wieder stärker in den Markt zu investieren und auf eine Bärenmarktrally zu setzen. Das positive Momentum hilft dem Markt und schafft eine gute Chance, dass durch das Überwinden des nächsten Widerstands (T19-Max, RangeOben) sich ein Trend ausbilden könnte.

Prognose: Solange das Momentum positiv bleibt und die Unterstützung bei 11200 (BBM) und 11000 (RU) hält, gehe ich davon aus, dass es dem Markt gelingt ein neues T19-MAX zu erreichen und damit den T19-Aufwärtstrend auszubilden.

Tradingradar 20.9.2022

Das Tradingradar hat die Aufgabe aktuelle Chancen und Risiken in Märkten und Aktien aufzuzeigen.

Warum ist der Nasdaq-Index zurzeit so schwach und wie geht es weiter?

Dazu ist ein Blick auf die BIG10% des Nasdaq-Index notwendig, also die gemäß Marktkapitalisierung 10 größten Unternehmen des Index.

Die einzige Aktie der BIG10%, die sich noch im langfristigen Aufwärtstrend befindet und damit investierbar bleibt, ist das größte Tech-US-Unternehmen Apple.

Aber auch diese Aktie zählt zurzeit zu den Underperformern. Lediglich die mitttelgroßen BIG10%-Aktien Tesla, JD.com und Pinduoduo zählen zu den Outperformern und ziehen den Nasdaq nach oben.

Im Einzelnen liegt aktuell folgende MST19-Klassifizierung vor:

Größe Aktie Klasse Trend Performance
1 Apple Invest Crasher Underperfomer
2 Alphabet Trading Downer Underperfomer
3 Microsoft Trading Downer Underperfomer
4 Amazon Trading Downer Underperfomer
5 Tesla Trading Turnarounder Outperformer
6 JD.com Trading Downer Outperformer
7 Pinduoduo Trading Turnarounder Outperformer
8 Netease Trading Downer Underperfomer
9 Meta Trading Downer Underperfomer
10 Nvidia Trading Downer Underperfomer

Solange die meisten BIG10%-Aktien den Markt underperformen, wird auch der Index keine Chance haben, sich zu stabilisieren und einen Turnaround zu initiieren. Dazu müsste eine große Anzahl von kleineren Werten diesen Weg einschlagen, aber auch dafür gibt es keine Anzeichen. Temporäre Bärenmarktrallys sind immer wieder mal möglich, aber man sollte dabei nie vergessen, dass der Markt sich nicht in einem Crash sondern inzwischen in einem langfristigen Abwärtstrend befindet. Der vor einigen Wochen von einigen Experten bereits ausgerufene neue Bullenmarkt hat daher nur eine Chance nach einer langfristigen Stabilisierung und nicht durch eine kurze schnelle Aufwärtsbewegung.

Tradingradar 17.7.2022

Das Tradingradar hat die Aufgabe aktuelle Chancen und Risiken in Märkten und Aktien aufzuzeigen.

Die aktuelle Bärenmarktrally, angeführt von der US-Technology, hat nun auch den Gesamtmarkt erreicht. In vielen Bereichen handelt es sich weiterhin um eine bedeutungslose Momentumrally, aber die Anzahl der Aktien, die daraus bereits eine trendrelevante Rally entwickelt haben, steigt. Dies hat auch zur Folge, dass auch der Gesamtmarkt sich stabilisiert und besonders die (US-) Technologie eine gute Chance hat auf eine Trendrally hat.

Einige meiner Depotwerte konnten daher bereits eine maßgebliche Hochstufung gemäß MST19ARM-Klassifikation erreichen und gehören daher zu meinen aktuellen Favoriten:

Aktie Segment Chartklasse Trendklasse
Jinkosolar Solar Trendaktie Leader
Palo Alto Cybersecurity Trendaktie Follower
Qualys Cybersecurity Trendaktie Follower
Tenable Cybersecurity Trendaktie Follower
Trip.com US-China Turnaroundaktie Follower

TradingRadar 20.2.2022: Marktrisiko

Der TradingRadar ist ein Timing-Instrument und hat das Ziel, die kurzfristige Marktentwicklung zu visualisieren, um das grundlegende Timing für Setups und Exits zu bestimmen.

Das starke Momentum der Vorwoche machte Hoffnung auf einen längeren Rebound und eine stärkere Erholung der Trends. Dies wurde nun durch einen breiten Momentumbruch gestoppt. Der Trend liegt am Boden, das Momentum schwächelt zusehends und auch der Tradepegel deutet auf einen neuen Markttiefpunkt hin.

Die Prognosen zeigen inzwischen auch mittel- und langfristig kein positives Bild mehr.

Zyklisch gesehen läuft der Markt zum Monatsende auf einen zyklischen Tiefpunkt hin. Gleichzeitig dominiert ein negativer T19-Trend. Durch den Momentumbruch in den letzten Tagen ergibt sich nun mindestens bis zum Monatsende ein sehr hohes Marktrisiko.

Dieses negative Bild wird auch durch den Blick in die Charttechnik untermauert. Sowohl im Dax als auch im Nasdaq100 wird das nahende Todeskreuz (GD38/GD200) für weiteren Abwärtsdruck sorgen. Besonders im Nasdaq weisen zahlreiche wichtige Aktien ähnliche Chartkonstellationen auf.

Sollte nicht noch etwas völlig Überraschendes Positives passieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Indizes deutlich nachgeben werden. In dem Fall würden in der nächsten Zeit die Nasda100 13000 und der DAX 14000 ansteuern.

Ich habe in meinem Risikomanagement daher das Risiko deutlich reduziert und eine höhere Cashquote aufgebaut.

TradingRadar 15.1.2022

Der TradingRadar ist ein Timing-Instrument und hat das Ziel, die kurzfristige Marktentwicklung zu visualisieren, um das grundlegende Timing für Setups und Exits zu bestimmen.

Gesamtmarkt

Allgemein

Im Vergleich zur Vorwoche hat sicher der Markt deutlich verschlechtert. Dem bereits letzte Woche genannten Abstieg des Tradepegels ist diese Woche nun auch das Momentum nach unten gefolgt. Zudem dreht nun auch der Trend nach unten.

Positiv

Das einzige relevante Marktsegment, das den Gesamtmarkt nach oben zieht, ist der indische Sensex. An diese positive Entwicklung kommt zurzeit nur Australien heran.

Negativ

Besorgniserregend ist zurzeit die Lage im Nikkei. Die Kurse setzen sich jetzt immer mehr unterhalb des GD200 fest und auch die Trendlinien GD30/200 signalisieren eine mögliche Bildung eines nachhaltiges negativen Trends.

Kernmärkte

Die Kernmärkte schwächeln weiterhin. Während die Value-Indizes in der letzten Woche das positive Momentum abgeben mussten, haben die Growth-Indizes wie Nasdaq100 und TecDax Trendbrüche erlitten. Meine relevanten Kernmärkte deuten also auf eine Fortsetzung der negativen Entwicklung hin.

Zur Wochenmitte ergibt sich zyklisch ein mögliches Signal für einen Einstieg. Zudem könnte im Nasdaq100 die sich nähernde GD200 dafür sorgen, dass der Widerstand den Kursverfall aufhält und einen Impuls nach oben signalisiert.

Tranalytics 23.3.3021: Nasdaq = Tech-Blase?

Aktuell wird heiß diskutiert, ob in den Aktienmärkten, bestimmten Sektoren oder Trendmärkten eine Blasenbildung zu erkennen ist.

Ich habe in dieser Tranalytics-Ausgabe den Nasdaq100 analysiert und das gemäß vorliegender Wachstumsschätzungen erwartete KUV für 2021 und 2022 ausgewertet.

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass der größte Teil der Nasdaq100-Aktien ein KUV von unter 10 hat, 2021: 75% und 2022: 81 %. Lediglich ca. 5% der Unternehmen fallen mit einem sehr hohen KUV von über 20 auf. Ist ein KUV von bis 10 für die breite Masse der Nasdaq100-Aktien zu hoch? Aus meiner Sicht nicht. Schaut man 10 Jahre zurück, als wir ein Zinsniveau von ca. 4% hatten, war es auch damals nicht unüblich, dass die Nasdaq-Aktien ein KUV von 2- 8 hatten. Angesichts der niedrigen Rekordzinsen sehe ich hier für die meisten Aktien kein großes Risiko. Anders sieht es für die teuren Aktien aus:

Aktie KUV 2021 KUV 2022
Atlassian Corporation PLC 28,3 24,6
DocuSign Inc. 20,3 15,9
Okta Inc. 26,9 21,2
Zoom Video Communications Inc. 25,1 21

Trotz des hohen Wachstums dieser Unternehmen, werden diese Unternehmen unter steigenden Zinsen deutlich abgewertet. Diese hohen KUVs werden sich sicher nicht halten.

Ergebnis: Eine Blasenbildung ist im Nasdaq100 nicht erkennbar. Einige wenige Aktien werden diese Bewertung bei steigenden Zinsen nicht halten, aber in der Breite sind die Aktien zwar erhöht bewertet, aber das absehbare Wachstum der Umsätze und Gewinne sichert den Wachstumsunternehmen eine höhere Bewertung für die Zukunft ab.

Prognose: Das Risiko für die Wachstumswerte hängt von der Geschwindigkeit der Zinssteigerung ab. Je schneller die Zinsen steigen sollten, umso größer ist das Risiko für die hoch bewerteten Aktien. Entwickeln sich die Zinsen stetig aber langsam nach oben, dann werden die Wachstumsunternehmen über ihr Wachstum diese Entwicklung kompensieren. Sollten die Zinsen in der gleichen Geschwindigkeit steigen wie sie in den letzten 10 Jahre gefallen sind, werden die Wachstumsunternehmen damit gut leben können.

Tranalytics 28. April 2020: Der Crash in der Retrospektive

Was kann man aus diesem Crash für die Zukunft lernen?

Nach 4 Wochen Momentum-Ralley bietet sich ein Blick zurück auf den Crash und den folgenden Rebound an. Daher habe ich in dieser Tranalytics-Ausgabe analysiert, wie sich die unterschiedlichen Aktientypen im Crash und im Rebound verhalten, um in der Zukunft eine bessere Aktienauswahl in der jeweiligen Phase zu erzielen.

Folgende Fragen sollten beantwortet werden:

  • Welche Aktien sollte man in einem Crash bzw. einer Marktkorrektur halten bzw. verkaufen?
  • Welche Aktien sollte man wann nach einem Crash kaufen?

Dazu habe ich folgende Performance-Werte für die nach meinem Ranking klassifizierten Tecdax-Aktien ausgewertet und zueinander in Bezug gesetzt:

  • Max. Drawdown im Corona-Crash
  • Max. Fortschitt des Rebounds (=Anteil des zurückgewonnen Drawdowns)
  • Max. Performance seit dem Crash-Minimum

Stichtag für die Analyse ist der 24. April 2020.

Den Maßstab für den Vergleich bildet der Tecdax-Index mit einem max. Drawdown von 35,5%, einem max. Reboundfortschritt von 64,5% und einer max. Performance von 35,5%.

Dazu die Zahlen für die TOP3-Aktien:

Aktie Drawdown Reboundfortschritt Performance
BECHTLE AG O.N. 46,74% 82,94% 72,79%
SILTRONIC AG NA O.N. 57,32% 58,79% 78,96%
NEMETSCHEK SE O.N. 52,41% 66,83% 73,59%

Erkenntnis: Auch die besten Aktien werden bei einem Crash nicht verschont. Ganz im Gegenteil. Die besten Aktien verlieren wesentlich mehr als der Marktdurchschnitt. Aber sie erholen sich auch schnell wieder. Hat man die Aktien rechtzeitig verkauft, macht es Sinn sie nach dem Crash als erstes wieder zu kaufen. Hat man sie nicht rechtzeitig verkauft, macht es Sinn sie zu halten, da sie sich schnell wieder erholen.

Wie sieht es bei den 3 schlechtesten Aktien (Flop3) aus?

Aktie Drawdown Reboundfortschritt Performance
JENOPTIK AG NA O.N. 52,80% 40,29% 45,07%
NORDEX SE O.N. 55,78% 34,87% 43,98%
NEW WORK SE NA O.N. 48,41% 41,94% 39,35%

Der Drawdown ist mit den TOP3-Aktien vergleichbar, der Rebound aber deutlich schwächer. Grundsätzlich steigt mit steigendem Drawdown auch das Reboundpotential, aber je schlechter die Aktie im Ranking steht, umso kleiner ist die Wahrscheinlichkeit einer starken Erholung.

Meine These, sich in erster Linie auf die besten Aktien zu konzentrieren, wird auch durch den Blick auf die besten Performer unterstützt.

Unter den TOP5-Performern seit dem Crash-Tief finden sich die besten 5 Aktien aus meinem Ranking:

Aktie Drawdown Reboundfortschritt Performance
TEAMVIEWER AG INH O.N. 40,41% 140,21% 95,09%
SILTRONIC AG NA O.N. 57,32% 58,79% 78,96%
NEMETSCHEK SE O.N. 52,41% 66,83% 73,59%
BECHTLE AG O.N. 46,74% 82,94% 72,79%
INFINEON TECH.AG NA O.N. 56,07% 52,09% 66,48%

Profiteure dieser Krise wie Teamwork, Compugroup oder Sartorius haben sogar den Drawdown komplett zurückgewonnen und neue Hochs erreicht:

Aktie Drawdown Reboundfortschritt Performance
TEAMVIEWER AG INH O.N. 40,41% 140,21% 95,09%
SARTORIUS AG VZO O.N. 32,48% 133,16% 64,06%
COMPUGROUP MED.SE O.N. 33,19% 120,60% 59,91%

Hier zeigt es sich, dass die Anleger schon während des Crashs erkannt haben, dass diese Aktien fundamental eher profitieren als leiden werden, denn die Drawdowns sind auffällig niedriger als bei den meisten anderen Aktien.

Was heißt das für das Trading?

I. Es macht Sinn vor oder am Anfang des Crashs alle Aktien zu verkaufen, denn in einer starken Korrektur verlieren alle Aktien, gute wie schlechte, sehr stark.

II. Im bzw. nach dem Crash macht es Sinn, die Aktien in folgender Reihenfolge zu kaufen:

  1. Die TOP-Class-Aktien gemäß meines Rankings (Beste Aktien)
  2. Die TOP- und MID-Class-Aktien mit den niedrigsten Drawdowns (Stabilste Aktien)
  3. Die TOP- und MID-Class-Aktien mit den höchsten Drawdowns (Größte Verlierer)
  4. Evtl. die FLOP-Aktien, wenn die TOP-Aktien anfangen zu schwächeln (Nachzügler)

Tranalytics 12. April 2020: Ist der Rebound schon zu Ende?

Meinungsmache oder Fakten?

Vor einigen Tagen hörte man in den Medien schon die ersten Aussagen, dass der Rebound nach dem Corona-Crash schon wieder zu Ende ist. Ist das wirklich so? Wie kommen solche Aussagen zu Stande? Datenbasiert lassen sich diese Aussagen nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil, ich komme in meinen Datenanalysen zu einer völlig gegensätzlichen Feststellung. Der Rebound ist weiterhin stark und er schreitet weiterhin erfolgreich voran. In den mir vorliegenden Daten gibt es zurzeit keine Anzeichen der Schwäche.

Wie lange läuft ein Rebound?

Die Antwort ist ganz einfach: Ein Rebound läuft so lange bis er durch Schwäche endet. So einfach die Antwort auch ist, gilt es herauszufinden, wann der Markt schwach wird. Bleibt er starkt, dann läuft der Rebound weiter. Schwächt sich der Markt ab, kann der Rebound enden. Eine sukzessive Überwachung und Messung ist notwendig.

Reboundmessung

Für die Messung der Stärke und des Fortschritts eines Rebounds bediene ich mich der Kennzahlen und Indikatoren MACD, Bollinger Bänder, Gleitender Durchschnitte (GD) und der Trendbildung auf Monatsbasis.

Nach meiner Philosophie beginnt der Rebound mit einem Momentumwechsel und läuft in 3 Phasen:

  1. Turnaround der Bollinger-Bänder (BB)
  2. Trendturnaround
  3. GD-Turnaround

Nach dem erfolgreichen Durchlauf dieser 3 Phasen endet der Rebound entweder in einem Trendmarkt einer Bärenmarktralley oder eines neues Bullenmarktes.

Aktueller Stand

Ich konzentriere mich in meinen Analysen grundsätzlich auf die Technologieaktien. Hier geben der TecDax wie die Nasdaq zurzeit ein sehr ähnliches Bild, wobei die Nasdaq dem TecDax zeitlich ein wenig hinterher läuft.

Der Rebound im TecDax begann am 25.3.2020 mit dem Momentumwechsel, spekulativ auch schon früher mit dem Drehen des MACD. Bereits in den letzten Tag davor konnte man schon bei den zu dem Zeitpunkt besten TecDax-Aktien Teamviewer, Sartorius und Evotec erste Vorboten eines Momentumwechsels beobachten. Inzwischen konnten alle TecDax-Aktien nacheinander die 6 Steps eines BB-Turnarounds erfolgreich absolvieren. Nicht nur einzelne TecDax-Aktien sondern auch der TecDax-Index konnte ein neues Monatshoch erreichen, was für eine weitere Stärkung und Bestätigung des Rebounds spricht. Eine weitere Bewährungsprobe für den Trendturnaround erwarte ich nun in einer Woche um den 18.4.2020, wie sich das Momentum nach 4 Wochen Steigung entwickelt. Bestärkend für den Rebound ist auch der anlaufende GD-Turnaround. Zahlreiche Aktien konnten bereits wichtige Widerstände nach oben durchbrechen und noch viel wichtiger auch verteidigen. Keine TecDax-Aktien hat bisher die erreichten Ausbrüche wieder abgeben müssen. Ein weiteres starkes Zeichen des Rebounds.

Die einzelnen TecDax-Aktien durchlaufen diesen Rebound natürlich nicht gleichzeitig sondern nacheinander. So gibt es die Aktien, die den Rebound , anführen, ich nenne sie Leader-Aktien, und es gibt die Aktien, die dem Index folgen. Diese Aktien nenne ich Follower-Aktien.

Nach Anwendung dieser Messmethode (BB, Monatstrend, GD) gehören zu den TOP3-Leader-Aktien im laufenden Rebound folgende Aktien:

AKTIE Abstand vom MAX vor Crash max. Performance seit Crash-MIN Crash-Drawdown
Teamviewer 1,80% 64,80% 40,41%
Sartorius 7,73% 36,66% 32,48%
Bechtle 11,74% 65,72% 46,74%

Diese Leader-Aktien haben nicht nur ein neues Monatshoch und damit einen Trendausbruch erreicht, sondern haben bereits auch die notwendigen GD38/100/200 übersprungen und sind auch im GD-Turnaround führend.

Bei den Leader-Aktien lässt sich eine Abhängigkeit zwischen dem Crash-Drawdown und dem anschließenden Rebound erkennen. Je größer der Drawdown umso größer fällt auch der Rebound aus. Es macht also Sinn in Crash-Zeiten auf die besten Aktien mit dem größten Drawdown zu setzen. Zu beachten ist hier, dass z.B. 50% Drawdown nicht durch 50% Performance egalisiert wird, sondern für das Erreichen des ehemaligen Kursniveaus in dem Fall 100% Performance notwendig sind.

Analog zu den Leader-Aktien lassen sich auch die Follower-Aktien identifizieren. Zu den 3 schlechtesten Follower-Aktien gehören der Messmethode nach folgende Aktien:

AKTIE Abstand vom MAX vor Crash max. Performance seit Crash-MIN Crash-Drawdown
Nordex 35,06% 46,85% 55,78%
New Work 35,67% 24,69% 48,41%
Jenoptik 35,90% 35,80% 52,80%

Diese Follower-Aktien laufen im Rebound dem Marktdurchschnitt hinterher. Sie haben einen wesentlich höheren Drawdown und eine deutlich niedrigere Performance. Sie haben bislang auch nur lediglich den BB-Turnaround geschafft. Wie bei den Leader-Aktien zeigt sich auch hier, dass die Performancehöhe stets in Relation zum Drawdown steht.

Den 3 schlechtesten Follower-Aktien fällt im Rebound eine wichtige Aufgabe zu. Hier lässt sich eine eventuelle Marktschwäche als erstes erkennen. Können diese Aktien dem Markt nicht mehr folgen oder verlieren sie sogar nachhaltig ihren erreichten Reboundfortschritt (Momentum, BB-Turnaorund), wäre das auch für den Markt ein mögliches erstes Anzeichen von Schwäche.

Ergebnis

Die Datenanalyse zeigt eindeutig, dass der Rebound zurzeit mit voller Stärke läuft. Die Leader-Aktien führen den TecDax weiterhin nach oben und die Follower-Aktien folgen dem Markt. Eine Schwäche, die sich jederzeit zeigen könnte, ist zurzeit nirgendwo zu erkennen. Wie weit dies noch gehen kann ist reine Spekulation, aber die bevorstehenden Widerstände werden die Geschwindigkeit des Rebound sicher bremsen. Deswegen ist es obligatorisch, den Rebound ständig zu überwachen. Der Rebound ist eine Phase mit höchsten Renditen. Deswegen sollte ein erfolgreicher Rebound voll genutzt werden.