Wikifolio-Trade: Compugroup 8.12.2020

Marktcheck

Das Marktniveau hat sich im letzten Monat deutlich verbessert. Der Gesamtmarkt ist im Aufwärtstrend. Einige Indizes haben bereits neue ATHs bzw. Jahreshöchststände erreicht. Diese Kaufsignale im Markt erfordern nun eine höhere Investitionsquote. Die aktuelle Momentumschwäche möchte ich nun nutzen, um einige interessante Aktien unter Beachtung des CRV in mein Portfolio aufzunehmen.

Sektor/Branche: Technologie/Health

Die Technologieindizes Nasdaq und Tecdax sind gemäß meiner CRV-Analyse zurzeit für einen größeren Einstieg riskant und daher nicht günstig. Ein besseres Timing hierfür wird evtl. in den nächsten Tagen vorliegen. Daher kann man zurzeit nur auf günstige Gelegenheiten warten.

Aktienauswahl: Compugroup

Eine günstige Gelegenheit hat sich in dieser Woche bei dem E-Health-Spezialisten Compugroup geboten, der in dieser Woche nach neuen Prognosedaten vom Monatshoch/ATH ca. 15 % verloren hat. Diesen Kursabschlag habe ich für den Aufbau einer ersten Position genutzt. Compugroup gehört zu den TOP5-Aktien meines Tech30DE-Baskets und gehört zu den wenigen richtigen Wachstumswerten im deutschen Technologie-Index, glänzt mit einem langfristigen TOP-Wachstum und gehört auch aus charttechnischer Sicht zu den besten deutschen Tech-Aktien. Zudem kann das Unternehmen durch die Positionierung im Zukunftstrend E-Health viel Wachstumsphantasie wecken.

Motivation für den Kauf: Individuelle Chance nach Kursrutsch

Trading

Die Aktie hat zum Monatswechsel November/Dezember ein neues Monatshoch gleichbedeutend mit einem neuen ATH erreicht und befindet sich nun im Aufwärtstrend mit einem negativen Momentum. Die Kursreaktion auf die Prognoseanpassung hat bislang keine Auswirkung auf den Trend gehabt. Ein nachhaltiges Brechen der Marke von 73 EUR würde meine Einschätzung verändern. Solange dies nicht passiert bleibt meine Prognose positiv. Zudem nähert sich die Aktien dem fairen Kurs beim GD200 und dem untern Bollinger Band. Daher ist das CRV zurzeit sehr positiv und das Risiko daher überschaubar.

Positive Prognose: Wenn die aktuell relevante Unterstützung von 73 EUR hält und das Momentum wieder dreht, gehe ich davon aus, dass die Kurse Anfang Januar den Widerstand bei 84 EUR angreifen und brechen werden.

Negative Prognose: Bei Bruch der 73 EUR, müsste bis Anfang Januar das Momentum drehen bzw. der Kurs über 84 EUR klettern. Ansonsten wird die Aktie beim nächsten zyklischen Hoch verkauft.

Marktanalyse November 2020

Der Monat November verabschiedet sich mit Rekord-Renditen. Besonders die in den letzten Monaten schlecht laufenden Indizes konnten im November eine Spitzen-Performance erzielen.

Im Einzelnen sieht die Monats-Performance folgendermaßen aus:

Index Performance
EuroStoxx 19,25%
RTS 15,52%
DAX 15,40%
Nikkei 225 13,45%
IBovespa 13,44%
TecDAX 11,20%
AustrAllOrd 9,12%
SENSEX 8,95%
Dow Jones 8,91%
S&P/TSX 8,59%
Hang Seng 8,50%
NASDAQ 5,68%
Shanghai 4,74%

Das Marktniveau ist im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen. Nasdaq, Dow Jones und der Sensex konnten neue ATH erreichen, aber auch der Nikkei und der Shanghai konnten auf langjährige Höchststände steigen. Das sind wichtige Erfolge, die dem Gesamtmarkt Schwung geben werden.

Der Aufschwung ist allerdings zu kurz, um die Nachhaltigkeit zu bewerten. Daher hat sich an der Bewertung in den einzelnen Sektoren noch nicht viel geändert.

Diese Smartdaten zum Marktniveau finden Sie in der Zukunft monatlich aktualisiert unter Smart Data/Marktlage.

Das verbesserte Marktumfeld zeigt sich auch in der Trend- und Timing-Analyse. Der Gesamtmarkt ist nun wieder im Trend mit einem starken positivem Momentum.

Für einen detaillierten Blick in die TOP-Segmente empfehle ich die aktuelle Timing-Analyse, die Sie unter den Smart Data/Timing finden.

Unter dem Strich muss man festhalten, dass der Gesamtmarkt sich deutlich verbessert hat und vor allem die überwundenen langfristigen Widerstände als ein sehr positives Zeichen verstanden werden sollten. Unabhängig davon sollten aber vor allem, wie gerade aktuell zu sehen, heiß gelaufene Phasen entsprechend berücksichtigt werden, denn nach diesem Rekordmonat ist es schwer vorstellbar, dass die Börsen im Dezember ohne eine Konsolidierung auskommen werden. Eine überdurchschnittliche Performance ist daher nicht zu erwarten.

2 Jahre Wikifolio „TLAB Tech Trends“

Am 1. Oktober 2020 wurde mein Portfolio bei Wikifolio als „TLAB Tech Trends“ angelegt.

Zu seinem 2. Geburtstag habe ich einige statistische Daten zusammengetragen.

Das Portfolio hat in diesen zwei Jahren hauptsächlich in deutsche Technologiewerte aus dem TecDax investiert. In dieser Zeit musste das Portfolio durch zwei wesentliche Krisen gesteuert werden. Zum einen belastete Ende 2018 der Handelskonflikt zwischen USA und China die Börsen sehr stark. Noch schlimmere Zeiten erlebte das Portfolio in der Corona-Krise, die die Märkte völlig unvorbereitet traf.

Trotz dieser zwei schweren Krisen an den Börsen konnte das Portfolio in diesen zwei Jahren eine Rendite von 27,12 % nach Kosten erwirtschaften und erreichte im Sommer 2020 ein neues ATH.

Damit konnte sich das Portfolio klar gegenüber anderen deutschen und europäischen Indizes durchsetzen.

Index Rendite
TLAB Tech Trends 27,12 %
SDAX 4,9 %
MDAX 4,04 %
DAX 3,85 %
CDAX 3,36 %
Eurostoxx -5,77 %

Lediglich die amerikanische Nasdaq konnte sich in dieser Zeit noch besser entwickeln. Zukünftig wird mein Portfolio daher auch verstärkt in amerikanische Technologiewerte investieren.

Neben der Rendite ist die Strategie und das Trading ein wichtiges Qualitätsmerkmal für ein Portfoliomanagement. Auch hier lässt sich ein nachhaltiger Erfolg feststellen. In diesen zwei Jahren wurden insgesamt 52 Trades abgeschlossen. Alle 52 Trades, also 100% aller Tradingaktivitäten waren erfolgreich und haben eine Rendite zwischen 0,1% und 33,5 % zu der Gesamtrendite beigesteuert. Durch keinen einzigen Trade ist also Geld verloren gegangen. Damit konnte ein wichtiger Grundsatz erfolgreich umgesetzt werden: „Regel Nr. 1 – Verliere kein Geld“.

Für weitere Informationen rund um das Wikifolio, wie. z.B. wann welche Aktien ge- und verkauft wurden, empfehle ich meine Wikifolio-Homepage mit allen Informationen zur Investition, Tradehistorie usw.

Trendanalyse Nasdaq 5.11.2020

Wie in meiner Marktanalyse Oktober 2020 bereits festgestellt, schwächelt aktuell nicht nur der langfristig fallende Gesamtmarkt sondern auch die Nasdaq.

Daher schaue ich heute genauer auf die Trendentwicklung in der Nasdaq.

Analyse

Seit dem Corona-Crash konnte die Nasdaq recht zügig einen steigenden T19-Trend entwickeln. Dieser Trend hielt ca. 6 Monate bis zum Trendbruch am 17.9.2020. Anfang Oktober 2020 wurde der fallende T19-Trend zwar bestätigt, durch das positive Momentum schaffte aber der Index am 9. Oktober wieder einen Trendausbruch nach oben. Leider konnte der steigende T19-Trend (grün) nicht bestätigt werden, da er bereits 28.10.2020 wieder gebrochen ist, so dass der Index sich nun wieder in einem fallenden T19-Trend (rot) befindet. Zudem hat sich nun auch ein übergeordneter fallender 2-Monatstrend entwickelt, der einen Widerstand für die weitere Entwicklung nach oben darstellt.

Prognose

Positive Annahme: Sollte der Index bis Ende der KW 45 ein positives Momentum entwickeln, gehe ich davon aus, dass der Index zügig auch den Widerstand von 12200 überspringt und dann nach dem Trendwechsel mit dem neuen T19-Aufwärtstrend sich in der Folge nach oben entwickelt und auch den ATH bei 12400 überspringt.

Negative Annahme: Bleibt dieses positive Momentum aus oder der Sprung über den Widerstand von 12200 wird nicht bis Mitte November vollzogen, dann gehe ich davon aus, dass die Kurse wieder zurück auf die Monatstiefs von 11000 fallen.

Glossar: Trendanalyse

Meine Trendanalyse untersucht den Trend auf Basis eines Monats. Deswegen bezeichne ich diese Analyse auch als T19-Analyse. Sie ist die Grundlage für das Timing meiner Tradingaktivitäten und definiert sowohl die Setups als auch die Exits.

  • Grundlage für den Aktienhandel
  • Timing-Instrument für Setups und Exits
  • Trendermittlung
  • Zeitraum: 1 Monat
  • Ermittlung von Trendwiderständen & -unterstützungen
  • Risikobewertung

Marktanalyse Oktober 2020

Der Oktober als Börsenmonat ist statistisch gesehen ein guter Monat. Dieses Jahr trifft dies aber nicht zu. Mit dem Oktober endet nun nach dem Gebert-Indikator das Sommerhalbjahr und beendet die demnach eher schwächere Börsenphase.

Marktlage

Wie bereits in der Oktober-Marktanalyse festgestellt, wurden im Corona-Crash z.T. langjährige Unterstützungen gebrochen. Daher befinden sich der Gesamtmarkt weiterhin in einem Trading-Markt. Das fiktive Gesamtmarktwachstum fällt mit -0,61 % zurzeit negativ aus. Die technische Bewertung deutet mit einem Wert von 3,9 auf einen allgemeinen langfristigen Abwärtstrend hin, der sich seit einigen Monaten in einem laufenden Turnaround befindet. Die Tendenz ist fallend.

Beim Blick auf die Wachstumszahlen und die technische Verfassung der regionalen Märkte stehen folgende Indizes im Ranking ganz oben:

TOP Wachstum Technisch
1 Nasdaq Nasdaq
2 Shanghai Shanghai
3 Tecdax Sensex

Bei den Land-/Region-Indizes ist die US-Nasdaq weiterhin das wachstumsstärkste Segment, die sich auch aus technischer Sicht in bester Verfassung befindet. Es ist der einzige Index, der sich weiterhin in einem langfristigen Aufwärtstrend befindet. Der chinesische Shanghai-Index folgt in zweiter Reihe und macht klar, warum die Stimmung zwischen den USA und China seit einiger Zeit bereits sehr angespannt ist.

Die allgemeine Tendenz im Wachstum und in der technischen Bewertung der regionalen Indizes ist fallend. Dies macht sich auch in den TOP-Indizes bemerkbar, lediglich der indische Sensex hat sich technisch im Vergleich zum Vormonat leicht verbessert.

In der Branchenanalyse zeigt sich die Technology weiterhin als die wachstumsstärkste Branche, verliert aber zurzeit ein wenig an Geschwindigkeit und ist daher aus technischer Sicht ein wenig angeschlagen. Branchen wie Consumer und Biotech, die ja beide zu den wachstumsstarken Branchen zählen, stehen zurzeit etwas fester.

TOP Wachstum Technisch
1 Technology Consumer
2 Consumer Biotech
3 Biotech Communication

Analog zu den regionalen Indizes verlangsamt sich das Wachstum in den TOP-Branchen. Auch die technische Situation hat sich nach den Kursverlusten tendenziell verschlechtert. Lediglich Biotech und Communication konnten Ihre technische Situation verbessern.

Markttrend

Der Markttrend T19 soll nun die Frage nach dem Timing für evtl. Setups oder Exits beantworten.

Lediglich 22% der Indizes sind zurzeit in einem Aufwärtstrend, der Rest entweder instabil mit Trendbrüchen oder im Abwärtstrend. Auch das Momentum ist zurzeit sehr negativ, beinahe überall fallend.

Von den ausgewählten TOP-Indizes ist nur der indische Sensex in einem Aufwärtstrend genauso wie die Branchenindex „Communication“. Beide befinden sich aber in einem negativen Momentum.

Es zeigt sich recht eindeutig, dass der Gesamtmarkt in einer Korrektur steckt, die fast alle Teilmärkte erreicht hat.

Prognose

Der Gesamtmarkt befindet sich in einem langfristigen Abwärtstrend mit fallender Tendenz. Auch die besten Teilmärkte werden von diesem schlechten Umfeld inzwischen nach unten gedrückt und erleiden Trendbrüche. Die Trendanalyse zeigt eine aktuell laufende Korrektur, die die Märkte in Richtung der Corona-Tiefs drücken könnte. Mitte November wird es sich zeigen, ob die aktuellen Trendbrüche bestätigt werden und die Märkte in einen negativen Trend übergehen.

Die genannten Top-Indizes sollten als Vorboten einer Trendwende beobachtet werden, denn die ersten Anzeichen einer Beendigung dieser Korrektur sollten sich im Momentum der besten Indizes zeigen.

Marktanalyse September 2020

Die Marktanalyse September 2020 blickt kurz zurück auf die Sommermonate und beschäftigt sich mit der aktuellen Lage.

Nach einigen Wochen Sommerpause gilt meiner erster Blick den Weltmärkten.

Nach dem Corona-Crash mit Tiefpunkt Mitte März konnten sich nahezu alle Indizes bis in den Juni hinein positiv entwickeln. Der Rebound war nach dem kurzen aber starken Crash erwartungsgemäß stark. Im Juni trennte sich dann die Spreu vom Weizen. Einige Indizes gingen anschließend in den nächsten drei Monaten nach unten, einige seitwärts und einige wenige nach oben.

Das aktuelle Ranking der Weltindizes sieht nach dem TA-Ranking aktuell folgendermaßen aus:

Rank Index Corona-Jahrestief
1 NASDAQ 0
2 Shanghai 1
3 DAX 6
4 Dow Jones 3
5 SENSEX 3
6 Nikkei 225 3
7 TecDAX 2
8 S&P/TSX 7
9 IBovespa 2
10 AustrAllOrd 7
11 EuroStoxx 7
12 RTS 2
13 Hang Seng 3

Der einzige Index, der kein neues Jahrestief erreicht hat, ist die Nasdaq. Stattdessen konnte die Nasdaq in den letzten 3 Monaten genauso wie der Shanghai ein neues Jahreshoch erreichen.

Alle anderen Indizes sind z.T. auf sehr markante neue Tiefststände gefallen. So sind z.B. der Eurostoxx und auch der AustrAllOrd auf 7-Jahresstiefststände gefallen.

Die Top-Indizes wie die anderen Out-(grün) und Marketperformerindizes (Gelb) konnten sich in den letzten 3 Montane über dem GD200 positiv entwickeln, während die Underperformer (rot) den Sprung über den GD200 nicht geschafft haben bzw. sich nicht darüber etablieren konnten.

Diese Underperformer ziehen aber nun seit Juli den Gesamtmarkt nach unten, so dass nun auch bei den besten Indizes T19-Trendbrüche zu beobachten sind, die Anfang Oktober mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigt werden. Der sich daraus ergebende negative T19-Trend muss dann erstmal wieder nach oben gebrochen werden, damit man wieder an eine nachhaltige positive Entwicklung denken kann.

Zudem werden aus meiner Sicht die markanten Tiefststände aus dem März 2020 die Kurse wieder anziehen und die Börsen in den nächsten Monaten weiterhin negativ beeinflussen. Von einem allgemeinen langfristigen Aufwärtstrend an der Börse sind wir zurzeit daher weit entfernt.

Marktanalyse Juni 2020

Die Marktanalyse vom Juni 2020 möchte ich nutzen, um einen wichtigen Unterschied zwischen 2 Aktienprofilen zu erläutern.

Eine meiner wichtigsten Analysetätigkeiten im Trading ist das Kategorisieren von Aktien und Märkten. Dazu gehören in meiner Tradingstrategie zwei grundlegende Aktienprofile, nämlich die „Investaktien“ und die „Tradingaktien. Für jedes dieser Profile gibt es bestimmte Regeln für Setups und Exits, denn diese beiden Aktienprofile verhalten sich unterschiedlich und bieten in unterschiedlichen Marktphasen unterschiedliche Chancen und Risiken.

Dieses unterschiedliche Verhalten ließ sich in den letzten Wochen sehr gut in wichtigen Indizes wie der Nasdaq und dem Dow Jones beobachten.

Die Nasdaq stufe ich zurzeit als Investmarkt ein. Das Investprofil zeichnet sich durch einen stetigen Trend ohne große Schwankungen aus.

Nasdaq im Investprofil (traderfox.com)

Im Gegensatz dazu ist die Entwicklung im Dow Jones etwas instabiler, typisch in einem Tradingmarkt.

Dow Jones im Tradingprofil (traderfox.com)

Nach einem starken Anstieg im April konsolidierte der Dow Jones c. einen Monat in einem Seitwärtstrend, während die Nasdaq stetig weiter nach ob lief. Durch die Konsolidierung baute sich ein Range auf mit einem Wiederstand (rot) nach oben. Dieser Widerstand konnte überwunden werden und hatte zu einer starken Reaktion bei vielen Tradingaktien geführt.

Eine Analogie lässt sich im Dax und dem Tecdax beobachten. Auch hier konnte der TecDax im Investprofil stetig nach oben laufen, während der Dax im Tradingmodus mit größeren Schwankungen leben musste. Aktuell konnte auch hier der Ausbruch aus dem Tradingrange eine starke Reaktion bei vielen Dax-Trading-Aktien auslösen.

Unabhängig vom Profil zeigt der Markt weiterhin Stärke. Es gibt kaum Aktien, die eine deutliche Schwäche zeigen. Ganz im Gegenteil, man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass fast alle Aktien wie schon vor der Corona-Krise immer weiter ungebremst steigen.

Dies macht sich auch im Fear&Greed-Index bemerkbar. Dieser zeigt mit 66 Punkten bereits ein riskantes gieriges Umfeld, weshalb ich meine Risikoeinschätzung entsprechend anpasse.

https://money.cnn.com/data/fear-and-greed/

Marktanalyse Mai 2020

Marktlage

Wie üblich am Monatsanfang schaue ich mir die Situation an den Weltmärkten an.

Anfang Mai 2020 stehen wir weiterhin in einer Rebound-Phase nach dem Corona-Crash. Die Erholung der Teilmärkte setzt sich weiter erfolgreich fort, auch wenn die Dynamik sehr unterschiedlich ist. Vielfach wird diskutiert in welcher Form bzw. Formation sich nun die Weltwirtschaft erholen könnte. Es werden typische Formationen wie V, L, inv. J etc. angenommen. Aber macht es Sinn, diese Frage allgemein zu beantworten? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Mai2020-Analyse.

Ich habe mir die Entwicklung meiner Welt-Indizes im Crash und in der folgenden Reboundphase näher angeschaut. Dabei stelle ich fest, dass sich die Welt in zwei Teile teilt, nämlich in die Technologieanbieter und den Rest der Welt.

Die einzigen beiden Indizes, die eine reelle Chance auf eine starke V-Erholung haben, sind die Technologieindizes Tecdax und Nasdaq. Nach unterdurchschnittlichen Verlusten während des Crashs haben die beiden Indizes im Rebound eine überdurchschnittliche Performance erreicht und haben bereits einen großen Teil der Verluste wieder zurückgewonnen.

Index Drawdown Retracement Performance
Tecdax -34,85 % 72,43 % 38,74 %
Nasdaq -30,15 % 82,47 % 35,59 %

Während Indizes wie der DowJones, Dax, kanadische S&P/TSX, Nikkei und der Shanghai mit ca. 50 % Retracement den Technologieindizes noch einigermaßen folgen konnten, sind andere Indizes aus der folgenden Übersicht mit hohen Drawdowns während des Crashs, geringen Rebounds und schwachen Retracements weit abgeschlagen.

Index Drawdown Retracement Performance
EuroStoxx -40,26 % 39,23 % 26,44 %
Hang Seng -25,86 % 36,40 % 12,70 %
AustrAllOrd -39,31 % 38,18 % 24,73%
RTS -48,48% 35,71 % 33,61%
IBovespa -46,67% 25,41 % 25,41%
SENSEX -38,10% 21,70 % 21,70%

Von hoffnungsvollen Rebounds kann hier keine Rede sein. Hier sieht es durchweg nach schwachen L-Erholungen aus.

Ergebnis

Die dynamische Entwicklung der Technologiemärkte ist sicher nachzuvollziehen. Die Folgen der Krise haben zu einer beschleunigten Entwicklung der Digitalisierung beigetragen und geben den Technologiemärkten viel Schwung. Dabei darf man aber nicht den Rest der Welt vergessen, denn der Rest der Welt, unabhängig davon ob Wirtschaft, Unternehmen oder die Konsumenten, hat sehr gelitten. Dieser Rest der Welt ist aber der große Kunde bzw. Abnehmer, Nachfrager und Anwender dieser Technologien. Dieser große Kunde wird nun sicher die notwendigen Investitionen in die notwendigen Technologien auch tätigen, aber dies wird gezielt und kontrolliert erfolgen, denn das Geld wird nicht so locker sitzen, wie man das die letzten Jahre gesehen hat.

Daher bin ich nach dem sehr dynamischen Rebound bei den Technologieaktien ein wenig skeptisch für die nächsten Wochen. Es gibt hier keinen Grund für eine längere negative Entwicklung, aber es gibt auch keinen Grund für eine neue Rekordjagd.